Selbstbewusstsein entfalten: Praktische Tools für deine Reise

 

Selbstbewusst

Selbstbewusstsein entfalten: Praktische Tools für deine Reise

Hast du dich jemals gefragt, warum du in bestimmten Situationen anders reagierst als erwartet? Oder warum du manchmal das Gefühl hast, nicht ganz du selbst zu sein? Die Antwort könnte in deiner Selbstreflexion und deinem Wertesystem liegen.

In meinem letzten Beitrag habe ich über die Grundlagen des Selbstbewusstseins gesprochen. Heute konzentrieren wir uns auf praktische Tools und Impulse, die dir helfen können, dein Selbstbewusstsein zu erweitern. Diese Methoden unterstützen dich dabei dich selbst besser kennen und verstehen zu lernen.

Wie der Psychologe Carl Jung einmal sagte: „Wer nach außen schaut, träumt, wer nach innen schaut, erwacht.“ In diesem Beitrag lade ich dich ein, gemeinsam mit mir auf eine Reise nach innen zu gehen und herauszufinden, wie du dein Selbstbewusstsein stärken kannst.

Nachdem wir die Bedeutung von Selbstreflexion und Wertesystemen angesprochen haben, wollen wir nun tiefer in die Praxis eintauchen. Lass uns mit der Selbstreflexion beginnen, einem wesentlichen Werkzeug auf deiner Reise zu mehr Selbstbewusstsein.

Selbstreflexion

„Selbstreflexion bezeichnet die Tätigkeit, über sich selbst nachzudenken. Das bedeutet, sein Denken, Fühlen und Handeln zu analysieren und zu hinterfragen mit dem Ziel, mehr über sich selbst herauszufinden. Dabei können wir uns nicht nur selbst als individuelle Person hinterfragen, sondern auch als Teil eines Systems, zum Beispiel als Teil einer Familie oder eines Teams. - Wikipedia

Unser Denken, Fühlen und Handeln ist nicht immer konstant. Unser Verhalten wird sowohl von der aktuellen Situation als auch von der Anwesenheit verschiedener Menschen beeinflusst. Wenn wir uns selbst beobachten und hinterfragen, sind wir in der Lage, den Ursprung für bestimmte Denk- und Verhaltensweisen zu finden und in unser Selbstbild zu integrieren. So können wir uns selbst besser verstehen und den Einfluss auf unser Verhalten und unsere Entscheidungen bewusst gestalten.

Mir geht es keinesfalls darum zu vermitteln, dass Menschen sich verändern müssen – innere Arbeit bedeutet für mich nicht Selbstoptimierung oder Perfektionismus. Wenn du den Wunsch nach Veränderung verspürst, frage dich zuerst: Woraus resultiert dieser Wunsch? Es geht nicht darum besser zu werden, es geht darum du selbst sein zu dürfen.

Veränderung geschieht dann am besten, wenn wir uns selbst aufrichtig gegenüberstehen können – neugierig statt abwertend auf uns schauen!

Meine Praxistipps:

Tägliches Journal: Nimm dir jeden Abend fünf Minuten Zeit, um über deinen Tag nachzudenken. Schreibe auf, welche Entscheidungen du getroffen hast und welche Werte dabei eine Rolle gespielt haben. Frage dich: „War ich im Einklang mit meinen Werten?“

Reflexionsfragen: Stelle dir am Ende jeder Woche folgende Fragen: „Was habe ich diese Woche gelernt? Welche Situationen haben mich herausgefordert? Wie habe ich darauf reagiert?“

Zu bestimmten Themen habe ich bereits Reflexionsbücher erstellt, welche dich dabei unterstützen können dich kontinuierlich zu reflektieren. Schau gern vorbei.

Selbstreflexion ist ein kraftvolles Mittel, um sich selbst besser zu verstehen. Doch um wirklich im Einklang mit sich selbst zu leben, ist es ebenso wichtig, das eigene Wertesystem klar zu definieren. Schauen wir uns an, wie du deine Werte identifizieren und ihnen treu bleiben kannst.

Dein persönliches Wertesystem definieren

Wir alle leben nach bestimmten Werten, die uns vermittelt und eingeprägt wurden. Als Erwachsene hinterfragen wir unser Wertesystem jedoch seltener. Oft vergessen wir, unsere Handlungen aktiv mit unseren Werten abzustimmen. Zwar empfinden wir manchmal ein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle, doch diese Emotionen halten uns oft genau dort fest, wo wir bereits sind, ohne dass sie uns helfen, Verhaltensweisen zu verändern, die uns oder anderen nicht guttun.

Deshalb ist es wichtig, ein Wertesystem aufzustellen, an dem wir uns orientieren können.

Im ersten Schritt ist es wichtig durch Selbstbeobachtung und Reflexion zu erkennen, welche Werte hinter deinen aktuellen Handlungen stehen. Im nächsten Schritt darfst du prüfen, ob und mit welcher Wichtigkeit du diese Werte überhaupt vertreten möchtest. Dazu können folgende Fragen hilfreich sein. Welche Werte möchte ich vertreten? Welche Werte haben Priorität in meinem Leben? Handle ich entsprechend meiner Werte?

Meine Grundwerte sind Selbstbestimmung, Empathie und Authentizität. Nach diesen richte ich mich immer wieder aus und das ist oft gar nicht so leicht. Wenn ich entgegen meiner Werte agiere stehen dahinter oft Ängste, Zweifel und Unsicherheiten. Diese resultieren meist aus gesellschaftlichen Normen, welche mich geprägt haben. Immer wieder nehme ich mir die Zeit und den Raum, mich intensiv mit meinen Ängsten, Zweifeln und Unsicherheiten zu beschäftigen. Ich fühle alles durch und spreche aus, was mich belastet. Irgendwann kommt der Punkt, an dem diese Gefühle kleiner werden und ich im Hier und Jetzt ankomme. Von da aus gehe ich in neue Perspektiven und treffe Entscheidungen. Entscheidungen treffe ich auch nie fest für immer, sondern flexibel. Ich entscheide für jetzt! Unsere Umstände, Ressourcen, Emotionen und Möglichkeiten sind stetig im Wandel und das bedarf Flexibilität. Du hast zu jeder Zeit das Recht dich umzuentscheiden.

Besonders wichtig ist mir im Umgang mit anderen Menschen immer folgendes:

Es handelt sich um MEIN Wertesystem. Ich vertrete und vermittle meine Werte ohne die Erwartung daran, dass andere dieselben Werte oder Priorisierungen haben.

Meine Praxistipps:

Werteliste erstellen: Setze dich an einem ruhigen Ort hin und schreibe eine Liste von Werten auf, die dir wichtig sind (z.B. Ehrlichkeit, Freiheit, Familie). Überlege dann, wie gut deine aktuellen Handlungen mit diesen Werten übereinstimmen.

Wertetest durchführen: Nutze den Wertetest auf einguterplan.de und reflektiere anschließend darüber, ob deine Prioritäten im Leben mit den Ergebnissen übereinstimmen. https://einguterplan.de/werte-test/

Ein klares Wertesystem gibt dir Orientierung im Leben. Doch um wirklich erfüllt zu sein, musst du auch deine Bedürfnisse kennen und respektieren. Im nächsten Abschnitt erfährst du, wie du deine Bedürfnisse besser wahrnehmen und darauf eingehen kannst.

Bedürfnisanalyse: Bedürfnisse erkennen

Die Theorie der Bedürfniserfüllung klingt oft einfach. Doch im Alltag ist es häufig eine Herausforderung, diese Prinzipien umzusetzen und langfristig zu etablieren. Dies erfordert Zeit, Geduld und Übung. Ein wesentlicher Faktor sind unsere Glaubenssätze und Prägungen, die tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind. Daher ist mein wichtigster Tipp für dich: Sei geduldig mit dir selbst. Gehe immer den nächst kleineren Schritt und schaue hin und wieder zurück, um zu sehen, wie weit du bereits gekommen bist.

Deine Bedürfnisse zu erkennen kann sehr herausfordernd sein. Umso mehr du dich mit dir beschäftigst, desto leichter wird es dir fallen. Beim Glücksarchiv findest du eine Auflistung von Bedürfnissen, an der du dich orientieren kannst. Im Folgenden stelle ich dir zwei Möglichkeiten vor, wie du deiner Bedürfnisse herausfinden kannst.

1. Bedürfnis-Check

Beim Bedürfnis-Check geht es darum, anhand körperlicher Reaktionen unerfüllte Bedürfnisse herauszufinden. Es gibt verschiedene Methoden dafür. Wichtig ist zunächst, dass du bei dir ankommst. Wenn du noch keine Übung darin hast, suche dir eine ruhige Umgebung und nimm dir Zeit dafür. Wenn du die Signale deines Körpers bereits gut deuten kannst, kannst du auch nebenbei arbeiten.

Ankommen: Atme 3-4 Mal wie folgt: Atme 5 Sekunden durch die Nase ein, halte den Atem kurz an und atme dann 7 Sekunden durch den Mund aus. Du kannst auch variieren – zum Beispiel 3 oder 7 Sekunden einatmen und 5 oder 9 Sekunden ausatmen. Wichtig ist, dass du länger ausatmest als einatmest. Fühlst du dich entspannt? Dann kann es losgehen.

Option 1 – Körperliche Reaktion fühlen: Gehe jedes Bedürfnis durch, sprich es laut aus und achte auf die Reaktion deines Körpers. Wenn du nichts spürst, betrifft es dich wahrscheinlich gerade nicht. Spürst du eine angenehme Reaktion? Dann ist dein Bedürfnis gut erfüllt. Fühlt sich die Reaktion unwohl an? Dann benötigt dieses Bedürfnis deine Aufmerksamkeit.

Mein Tipp: Nimm dir nicht zu viele Bedürfnisse auf einmal vor. Ich mache diese Übung mehrfach hintereinander bis ich maximal drei Bedürfnisse habe, auf die ich mich dann fokussiere. Du kannst auch Bedürfnisgruppen bilden, wenn du bereits Strategien hast, von denen du weißt, dass sie mehrere Bedürfnisse gleichzeitig erfüllen.

Option 2 – „Fingertest“: Halte deine Hand nach oben; der Daumen wird waagerecht ausgestreckt, während die anderen vier Finger senkrecht nach oben zeigen. Sprich das Bedürfnis aus und führe danach Daumen und Mittelfinger zusammen. Normalerweise stellt man damit Ja-Nein-Fragen; für unseren Zweck kannst du auch „erfüllt“ oder „unerfüllt“ verwenden.

Option 3 – „Kipptest“: Stelle dich gerade hin, sprich das Bedürfnis laut aus und achte darauf, wohin dein Körper kippt. Teste vorher für dich selbst aus, wie dein Körper reagiert. Kippst du nach vorn ist das ein ja/erfüllt, nach hinten ein nein/unerfüllt.

Hinweis: Es gibt noch viele weitere Tools für Körperbefragungen. Ich habe bisher nur mit diesen dreien gearbeitet. Google gern mal energetische Tools zur Körperbefragung oder nach Innerwise, falls du dich intensiver damit befassen möchtest. Zudem kannst du diese Tools für alle Lebenssituationen nutzen. Du kannst Blockaden erfragen, Entscheidungen damit treffen und vieles mehr.

2. Selbstgespräche

Offenheit uns selbst gegenüber ist einer der wirksamsten Schritte zur Identifikation unserer Bedürfnisse. Nimm dir Raum und Zeit für Selbstgespräche – äußere alles, was dir gerade durch den Kopf geht. Bist du verärgert oder traurig? Sprich all deine Gedanken laut aus und höre dir selbst zu – ohne zu urteilen.

Du bist der einzige Zuhörer deiner Worte; niemand wird dadurch verletzt. Achte darauf, was in deinem Körper passiert und benenne es. Schau dir an, was dahinterliegt; nimm wahr, was du sagst und denkst. Du kannst auch alles niederschreiben oder dir selbst Sprachnachrichten schicken.

Lies deine Texte oder höre deine Nachrichten später noch einmal – vielleicht mit etwas Abstand – so als würdest du die Worte eines guten Freundes hören. Mache Notizen und suche nach Schlüsselwörtern, die auf Bedürfnisse hinweisen.

Wie du deine Bedürfnisse erfüllen kannst ist sehr individuell, daher wird es zu diesem Thema in den nächsten Monaten ein Buch und einen gesamten Monat mit Content von mir geben.

Meine Praxistipps:

Bedürfnis-Check durchführen: Führe die oben beschriebenen Atemübungen durch und gehe dann systematisch durch deine Bedürfnisse (z.B. Sicherheit, Zugehörigkeit). Notiere die körperlichen Reaktionen und was sie dir über deine aktuellen Bedürfnisse sagen.

Selbstgespräche führen: Nimm dir einmal pro Woche 10 Minuten Zeit für ein Selbstgespräch. Sprich laut aus, was dich beschäftigt – sei es Freude oder Frustration – und achte darauf, welche Bedürfnisse sich dahinter verbergen.

Das Erkennen und Erfüllen deiner Bedürfnisse ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur inneren Balance. Achtsamkeit kann dir dabei helfen, im Moment präsent zu sein und bewusster mit deinen Gedanken und Gefühlen umzugehen. Lass uns erkunden, wie du Achtsamkeit in deinen Alltag integrieren kannst.

Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet, immer wieder bewusst innezuhalten und gezielt zu beobachten. Mit etwas Übung lässt sich Achtsamkeit gut in deinen Alltag integrieren. Du musst nicht täglich zwei Stunden meditieren – auch wenn das sehr hilfreich sein kann – um achtsam zu sein.

Es reicht schon aus, wenn du es schaffst, deine Reaktionszeit um ein paar Sekunden zu verlängern. Folge einfach mal deinen Gedanken oder sprich sie laut aus. Das ist bereits ein wertvoller Schritt in zu dir selbst. Halte einen Moment inne im stressigen Alltag und atme einmal mehr durch, bevor du das Haus verlässt.

Statt dich selbst mit Gedanken wie „Ich bin so dumm“ zu kritisieren, frage dich lieber: „Warum habe ich das jetzt gesagt oder gemacht?“ Achte beim Essen bewusst darauf, wie du dich fühlst, was du schmeckst und was du siehst.

Nimm dir Zeit, um auszusprechen oder aufzuschreiben, was du denkst und fühlst sowie wofür du dankbar bist. Lass deine Gedanken einfach mal vorbeiziehen, ohne sie zu bewerten. Diese kleinen Momente der Achtsamkeit können einen großen Unterschied in deinem Leben machen.

Meine Praxistipps:

Achtsame Essenspraxis: Nimm dir vor, bei einer Mahlzeit pro Tag bewusst zu essen. Konzentriere dich auf den Geschmack, die Textur und das Aroma des Essens. Frage dich währenddessen: „Wie fühle ich mich dabei?“

Kurze Achtsamkeitsübungen: Stelle dir einen Timer für 5 Minuten am Tag und mache eine kurze Achtsamkeitsübung – sei es durch Meditation oder einfaches Atmen – um deinen Geist zu beruhigen und im Moment präsent zu sein.

Dein Selbstbewusstsein zu erweitern ist kein Sprint. Es ist nicht mal ein Ausdauerlauf, sondern ein lebenslanger Prozess. Wir sind komplexe Wesen in einer sehr komplexen Welt. Dazu kommt das wir und die Welt stetig im Wandel sind. Für mich war das zu Beginn kaum möglich anzunehmen. Geduld war nie meine Kernkompetenz und ist es auch jetzt nicht. Dennoch kann ich heute viel besser annehmen, dass Veränderungen Zeit brauchen.

Denke daran, dass der Weg zur Selbstentdeckung und Akzeptanz ein kontinuierlicher Prozess ist. Jeder Schritt – sei er noch so klein – bringt dich näher zu einem tieferen Verständnis deiner selbst und deiner Bedürfnisse. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, in deinem eigenen Tempo zu wachsen.

Ich lade dich ein, diese Werkzeuge auszuprobieren und deine Erfahrungen mit uns zu teilen. Hinterlasse einen Kommentar unten oder teile diesen Beitrag mit jemandem, der ebenfalls von diesen Tipps profitieren könnte. Wenn du mehr über Persönlichkeitsentwicklung erfahren möchtest, schau regelmäßig auf meinem Blog vorbei.

Du bist auf dem richtigen Weg – lass uns gemeinsam weitergehen!

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Du wünscht dir eine flexible eins zu ein Begleitung? Dann schau dir mein Begleitungsangebot an. Die ersten 3 Sessions sind kostenfrei.

Hier findest du Reflexionsbücher, die dich auf deiner Reise unterstützen.

Schau dir gern die kostenfreien Challanges  und Miniworkbooks an.

 

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