Jeder Mensch in meinem Leben inspiriert mich auf eine bestimmte Art und Weise. Kein Mensch in meinem Leben ist perfekt und mit niemandem stimme ich in allem überein. Bei fast jedem Menschen, den ich kenne gibt es sogar Themen, in denen wir komplett verschiedene Ansichten haben und ja, ein Teil in mir bewertet das dann als „negativ“.
Vor ein paar Jahren habe ich entschieden, Menschen nicht mehr zu verurteilen, mich und andere nicht als besser anzusehen, nur weil mein Weg, meine Ansichten und meine Handlungen für mich die richtigen sind. Ich konnte immer mehr Abstand von dem Gedanken nehmen, dass es eine große Wahrheit gibt, zu der alle finden würden, wenn sie nur wüssten, was ich weiß.
Ich diskutiere nicht mehr – und ehrlich, Diskussionen waren mal meine Leidenschaft – über richtig und falsch, ich prangere nicht mehr an, zumindest nicht bewusst. Ich gebe meine Meinung zu Ansichten und Handlungen anderer Menschen nicht mehr – oder sagen wir kaum noch - ungefragt ab und ich übe mich darin, wenn meine Meinung gefragt ist, empathisch und sensibel mit meinen Mitmenschen umzugehen.
Meine Erfahrungen seitdem sind durchweg positiv. Heute betrachte ich Menschen ganzheitlich. Ich sehe so viel Gutes und Liebenswertes, was mir früher oft verwehrt war. Denn ich habe lange Zeit das getan, was uns gelehrt wird. Ich war fehlerorientiert. Auch wenn ich immer an das Gute in jedem Menschen glauben wollte, war ich doch so darauf fixiert, andere zu korrigieren und ihnen ihre „Fehler“ aufzuzeigen – natürlich nur um ihnen Gutes zu tun. Ich dachte lange Zeit, dass sei wichtig. Ich habe mich von Menschen ferngehalten, die nicht mit meinen Werten übereinstimmten und mich auf wenige Themen fokussiert.
Heute habe ich Kontakt zu wundervollen Menschen, welche alle auf ihre eigene Art besonders sind. Jeder von ihnen hat etwas Wertvolles. Von jedem kann ich etwas lernen und jeder inspiriert mich auf irgendeine Art und Weise. Diese Inspirationen motivieren mich. Intrinsische Motivation die mir täglich zeigt, was alles noch in mir verborgen steckt.
Eines meiner Kinder inspiriert mich, weil es willensstark, aufrichtig und sensibel ist.
Eines meiner Kinder inspiriert mich dazu, Dinge wie Ordnung nicht so ernst zu nehmen und auch mal den Mund zu halten, obwohl mir etwas auf der Zunge liegt.
Mein jüngstes Kind inspiriert mich dazu, die Zeit im Hier und Jetzt zu genießen und Glück in den minikleinsten Dingen zu finden.
Eine Freundin inspiriert mich dazu meinen Haushalt zu ordnen. Eine weitere Freundin zum Glücklich sein. Mein Freund inspiriert mich dazu Unterstützung anzunehmen und an mich selbst zu glauben. Eine liebe Person inspiriert mich zu noch mehr Empathie und eine weitere zu einem friedvolleren Umgang mit jungen Menschen. Jemand inspiriert mich zur Selbstfürsorge und ein anderer zur Pflege von Beziehungen. Ein Mensch inspiriert mich dazu, mein Umweltbewusstsein zu optimieren und der nächste zu einer gesünderen Ernährung.
Jeder dieser Menschen hat auch Schattenseiten und ja ich sehe auch diese. Nur ist es für mich heute so ok wie nie zuvor, denn auch ich habe Schatten, richtig dunkle Ecken, die ich nie zeigen wollte. Heute steh ich dazu und das tut mir gut. Es macht mich gesünder, glücklicher und gibt mir das Gefühl genug zu sein.
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